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09.11.2017 Erwin Niehaus-Preis

Teilen hilft Sehen – Preis für minimalinvasive Hornhauttransplantationschirurgie

Preisverleihung des Erwin Niehaus-Preises für Augenheilkunde im Industrie-Club Düsseldorf. Prof. L. Heindl, Erwin Niehaus, Prof. C. Cursiefen, Carl Michael Eichler von der Niehaus Stiftung (v.l.), Foto: Folke Heyer, Erwin Niehaus-Stiftung Düsseldorf
Preisverleihung des Erwin Niehaus-Preises für Augenheilkunde im Industrie-Club Düsseldorf. Prof. L. Heindl, Erwin Niehaus, Prof. C. Cursiefen, Carl Michael Eichler von der Niehaus Stiftung (v.l.), Foto: Folke Heyer, Erwin Niehaus-Stiftung Düsseldorf

Der renommierte Erwin Niehaus-Preis wurde am 06.11.2017 im Industrie-Club in Düsseldorf erstmals im Bereich Augenheilkunde vergeben und zwar an das Zentrum für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln. Prof. Dr. Claus Cursiefen, Direktor der Klinik, und Prof. Dr. Ludwig Heindl, Leiter des Schwerpunktes Ophthalmoonkologie, wurden für ihre Arbeiten zum Thema: „Split-cornea Transplantation: Teilen hilft Sehen“ ausgezeichnet.

Die normalerweise transparente Hornhaut ist die „Windschutzscheibe“ des Auges. Kommt es zu einer Eintrübung der Hornhaut führt dies zur Sehschärfenminderung, bis hin zur Erblindung. Eintrübungen der Hornhaut sind die zweithäufigste Erblindungsursache weltweit. Die Therapie ist hier meist die Transplantation der Hornhaut. Wie in allen Bereichen der Transplantationsmedizin herrscht auch hier ein Mangel an Spendergewebe, was zu langen Wartezeiten und unnötiger Blindheit führt.

In mehreren hochrangigen Publikationen konnten Prof. Cursiefen und Prof. Heindl zeigen, dass anstatt wie bisher eine Spenderhornhaut für einen Empfänger zu verwenden durch neue minimalinvasive Operationstechniken, eine Spenderhornhaut für zwei oder mehr Patienten verwenden werden kann.

Dies gelingt durch neue minimalinvasive lamelläre Operationstechniken, bei denen selektiv nur noch der erkrankte Teil der Hornhaut ausgetauscht wird und nicht mehr die gesamte Hornhaut. Seit 2011 ersetzen lamelläre minimalinvasive Transplantationen wie DMEK und DALK an der Uniklinik Köln zunehmend die perforierende Keratoplastik. Hauptvorteil der lamellären Techniken ist neben der schnelleren und besseren Erholung der Sehschärfe vor allem die größere Sicherheit. So zeigte die Auswertung von 1000 DMEKs an der Uniklinik Köln mit mindestens einem Jahr Follow-up eine Abstoßungsrate von nur zwei Prozent.

Bei der „DALK“ genannten Technik werden bei Eintrübungen der vorderen Hornhaut wie beim Keratokonus die vorderen 98 Prozent des Gewebes ausgetauscht, bei der „DMEK“ wird bei Erkrankungen der inneren Endothelschicht der Hornhaut selektiv nur diese Endothelschicht ausgetauscht.

Dadurch kann eine Spenderhornhaut für einen Patienten zur DMEK und einen zur DALK genutzt werden. Durch das am Zentrum für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln praktizierte Verfahren können deutlich mehr Patienten mit einem Transplantat versorgt werden und wieder gut sehen. Das Kölner Zentrum für Augenheilkunde ist eine europaweit führende Klinik für moderne minimalinvasive Hornhauttransplantationen. Hier werden mit über 600 Transplantationen im Jahr mehr als zehn Prozent aller Hornhautverpflanzungen in Deutschland durchgeführt.

Mehr Informationen dazu unter augenklinik.uk-koeln.de