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Trockenes Auge und okuläre Allergie
Das Trockene Auge (früher Sicca-Syndrom genannt) ist eine multifaktorielle Erkrankung, die aus drei Kernpathomechanismen (Instabilität des Tränenfilms, Zunahme der Tränenfilm-Osmolarität und Entzündung) besteht, welche sich in einem Circulus vitiosus (Teufelskreis) gegenseitig verstärken. Auslöser können u.a. Allergien, das Tragen von Kontaktlinsen, Lidrandentzündungen, hormonelle Veränderungen, Operationen und systemische Erkrankungen wie zum Beispiel Rheuma sein. Die individuelle Untersuchung der erkrankten Person mit ausführlicher Anamnese ergibt dabei häufig mehrere Ursachen für diese Erkrankung, die zu den häufigsten Problemen in der Augenheilkunde zählt.
Die Untersuchung und Behandlung des Trockenen Auges ist zeitaufwändig und bedarf einer besonderen Kenntnis um die zugrundeliegenden Pathomechanismen. Die an den Schweregrad des Trockenen Auges angepassten Behandlungsmöglichkeiten umfassen ein sehr breites Spektrum von Augentropfen (inkl. Serumaugentropfen), Tabletten, ambulant durchzuführenden Eingriffen, bis hin zu stationären Operationen mit Rekonstruktion der Lider und der Augenoberfläche.
- Fragebögen
- Schirmertests
- Klassische und nicht-invasive Messung der Tränenfilmaufrisszeit
- Videoanalyse des Tränenfilms
- Analyse der Meibomdrüsenmorphologie (Meibographie)
- Messung der Tränenfilm-Osmolarität (TearLab)
- Vitalfärbungen der Augenoberfläche
- Graduierung von Lidrandentzündungen
- Beurteilung der Meibomdrüsenfunktion
- Nicht-invasive Messung von Bindehautentzündungen
- Konfokalmikroskopie der Augenoberfläche
- Fotographische Befunddokumentation
- Tränenwegsspülungen
- Bindehautbiopsien mit feingeweblicher Untersuchung
- Messung von Entzündungsfaktoren des Tränenfilms
- Aktuelle Stufentherapie nach internationalen Leitlinien
- Beratung zu Umgebungsanpassung, Ernährung, Medikamenten-Nebenwirkungen
- Lidrandpflege
- Tränenersatzmittel
- Meibomdrüsensondierung
- Anti-entzündliche Therapieverfahren (inkl. Ciclosporin A)
- Kurz-, mittel- oder langfristiger Verschluss der Tränenwege (Punktum plugs)
- Therapeutische Kontaktlinsenanpassung (im eigenen Kontaktlinsenlabor)
- Autologe Serumaugentropfen (Herstellung durch Transfusionsmedizin Uniklinik Köln)
- Amnionmembran-Transplantationen
- Lidchirurgie z.B. zur Stellungkorrektur
- Permanenter Tränenwegsverschluss
- Hornhauttransplantationen
Hier finden Sie eine Liste der erstattungsfähigen Tränenersatzmittel
Okuläre Graft-versus-Host Erkrankung
Augenerkrankung nach Blutstammzelltransplantation/ Knochenmarktransplantation
Patienten mit Augenerkrankungen nach Blutstammzelltransplantation/ Knochenmarktransplantation werden durch Prof. Philipp Steven und sein Team im Kompetenzzentrum für okuläre GVHD, Centrum für Integrierte Onkologie CIO behandelt.
Die Sprechstunde für okuläre GVHD findet täglich im CIO-Gebäude (Nr. 70), Ebene 5 in Raum 5.083 statt.