Trockenes Auge und okuläre Allergie

Das Trockene Auge (früher Sicca-Syndrom genannt) ist eine multifaktorielle Erkrankung, die aus drei Kernpathomechanismen (Instabilität des Tränenfilms, Zunahme der Tränenfilm-Osmolarität und Entzündung) besteht, welche sich in einem Circulus vitiosus (Teufelskreis) gegenseitig verstärken. Auslöser können u.a. Allergien, das Tragen von Kontaktlinsen, Lidrandentzündungen, hormonelle Veränderungen, Operationen und systemische Erkrankungen wie zum Beispiel Rheuma sein. Die individuelle Untersuchung der erkrankten Person mit ausführlicher Anamnese ergibt dabei häufig mehrere Ursachen für diese Erkrankung, die zu den häufigsten Problemen in der Augenheilkunde zählt.

Die Untersuchung und Behandlung des Trockenen Auges ist zeitaufwändig und bedarf einer besonderen Kenntnis um die zugrundeliegenden Pathomechanismen. Die an den Schweregrad des Trockenen Auges angepassten Behandlungsmöglichkeiten umfassen ein sehr breites Spektrum von Augentropfen (inkl. Serumaugentropfen), Tabletten, ambulant durchzuführenden Eingriffen, bis hin zu stationären Operationen mit Rekonstruktion der Lider und der Augenoberfläche.

Prof. Dr. Philipp Steven

Prof. Dr. Philipp Steven

Die Sprechstunden finden statt in der Augenklinik, Gebäude 34, Erdgeschoss (Lageplan)

Profil

Terminvereinbarung:
Telefon
+49 221 478-4313 (Ambulantes Terminmanagement für gesetzlich versicherte Patienten)
Telefon
+49 221 478-84721 (Praxis am Stadtwaldgürtel für privat versicherte Patienten und Selbstzahler)
Diagnostik

  • Fragebögen
  • Schirmertests
  • Klassische und nicht-invasive Messung der Tränenfilmaufrisszeit
  • Videoanalyse des Tränenfilms
  • Analyse der Meibomdrüsenmorphologie (Meibographie)
  • Messung der Tränenfilm-Osmolarität (TearLab)
  • Vitalfärbungen der Augenoberfläche
  • Graduierung von Lidrandentzündungen
  • Beurteilung der Meibomdrüsenfunktion
  • Nicht-invasive Messung von Bindehautentzündungen
  • Konfokalmikroskopie der Augenoberfläche
  • Fotographische Befunddokumentation
  • Tränenwegsspülungen
  • Bindehautbiopsien mit feingeweblicher Untersuchung
  • Messung von Entzündungsfaktoren des Tränenfilms
Therapie

  • Aktuelle Stufentherapie nach internationalen Leitlinien
  • Beratung zu Umgebungsanpassung, Ernährung, Medikamenten-Nebenwirkungen
  • Lidrandpflege
  • Tränenersatzmittel
  • Meibomdrüsensondierung
  • Anti-entzündliche Therapieverfahren (inkl. Ciclosporin A)
  • Kurz-, mittel- oder langfristiger Verschluss der Tränenwege (Punktum plugs)
  • Therapeutische Kontaktlinsenanpassung (im eigenen Kontaktlinsenlabor)
  • Autologe Serumaugentropfen (Herstellung durch Transfusionsmedizin Uniklinik Köln)
  • Amnionmembran-Transplantationen
  • Lidchirurgie z.B. zur Stellungkorrektur
  • Permanenter Tränenwegsverschluss
  • Hornhauttransplantationen
Tränenersatzmittel

Hier finden Sie eine Liste der erstattungsfähigen Tränenersatzmittel

Interdisziplinarität

Patienten mit Trockenem Auge leiden oft an systemischen Grunderkrankungen. Daher haben wir ein enges Netz mit Kollegen anderer Fachrichtungen etabliert, um unseren Patienten optimal ganzheitlich zu behandeln. 

Folgende Kliniken arbeiten interdisziplinär zusammen:

  • Klinik I für Innere Medizin: KMT-Ambulanz
  • Klinik für Dermatologie und Venerologie
  • Rheumatologie
  • Transfusionsmedizin

Okuläre Graft-versus-Host Erkrankung

Bei der okulären Graft-vs.-Host Erkrankung (GvHD) handelt es sich um eine Entzündung der Augenoberfläche nach Durchführung einer Knochenmark/Stammzell-Transplantation. Durch die Immunreaktion des transplantierten Gewebes kommt es zu einer Schädigung von Bindehaut, Hornhaut und Augenlidern, die zu einer Sehverschlechterung und Vernarbung der Augenoberfläche führen kann.

In Kooperation mit der KMT-Ambulanz der Klinik II für Innere Medizin (Prof. Michael Hallek/Priv.-Doz. Christoph Scheid) betreuen wir in unserem Zentrum für Augenheilkunde Patienten, die eine Knochenmark/Stammzell-Transplantation benötigen oder schon erhalten haben.

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