Abbildung 1: Implantation von intrastromalen Hornhautringen bei Keratokonus. A) Bei Vorliegen eines Keratokonus ist die Hornhaut Konus-förmig verformt. B) Querschnitt nach der Implantation. Nach Implantation der Hornhautringe wird die Hornhaut stabilisiert und die Hornhautverformung wird vermindert. C) Aufblick von vorne. Die Hornhautringe sind transparent und werden parallel zur Pupille eingesetzt.

Implantation von intrastromalen Hornhautringen bei Keratokonus

Der Keratokonus ist eine teilweise genetisch assoziierte, degenerative Hornhauterkrankung, bei der es zu einer konusförmigen Verformung und Ausdünnung insbesondere der unteren Hornhautanteile kommt (Abbildung 1A). Daraus resultiert eine zunehmende Hornhautverkrümmung, die zu einer Sehverschlechterung führt. Dies macht meist das Tragen von Kontaktlinsen notwendig. Im Falle eines fortschreitenden Keratokonus ist das sogenannte korneale Kollagen-Crosslinking (CXL) empfehlenswert, bei dem die Hornhaut mit einem B-Vitamin zunächst angereichert und anschließend mit UV-Licht bestrahlt wird. Dies führt zu einer Quervernetzung und somit zu einer Stabilisierung der Hornhautfasern. Das CXL wird meist im jüngeren Alter vor dem 35. Lebensjahr durchgeführt, da dann das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung am höchsten ist. Das CXL hat nur wenig Einfluss auf die Geometrie der Hornhaut und somit auf die Hornhautverkrümmung, so dass meist weiterhin Kontaktlinsen getragen werden müssen (siehe korneales Crosslinking).

Die Implantation von intracornealen Ringsegmenten (ICRS) in die Hornhaut bietet eine attraktive Möglichkeit, die Krümmung der Hornhaut zu verbessern. ICRS eignen sich für Patienten, die Kontaktlinsen nicht oder schlecht vertragen und bei denen eine Brillenanpassung keine ausreichende Besserung bringt. Hierbei werden mithilfe eines Femtosekundenlasers minimal-invasiv zunächst schmale Tunnel in die Hornhaut geschnitten. In diese Tunnel werden die transparenten ICRS eingesetzt. Dies führt dazu, dass die Hornhaut einerseits tektonisch stabilisiert, andererseits die Hornhautverkrümmung deutlich vermindert wird (Abbildung 1B und C). Nach der Operation wird die Hornhaut mit einer Verbandslinse bedeckt. Die Wundheilungsphase beträgt ca. 1 Woche, der Operationserfolg ist nach ca. 6 Wochen beurteilbar. Die Operation erfolgt ambulant und in lokaler Betäubung mit Augentropfen. Direkt nach der Operation können Sie nach Hause gehen und erhalten eine Tropfentherapie. Generell ist mit einem Ausfall z.B. bei der Arbeit für ca. 3-5 Tagen zu rechnen. Am ersten Tag erfolgt die Kontrolle ambulant in unserem Keratokonuszentrum. Im Laufe der Zeit lässt die Wirkung der ICRS etwas nach. Die ICRS können bei Bedarf auch wieder entfernt werden. 

Ob die ICRS für Ihre Erkrankung als Therapieverfahren infrage kommen, erfahren Sie nach Untersuchung in unserem Keratokonuszentrum (Terminvergabe siehe unten).

Neben der Implantation der ICRS bieten wir auch das Crosslinking der Hornhaut an. Welches Therapieverfahren für Sie geeignet ist, können wir nach einer Untersuchung in unserer Sprechstunde mit Ihnen besprechen.

Univ.-Prof. Dr.--Cursiefen-Claus
Univ.-Prof. Dr. Claus Cursiefen

Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde

Univ.-Prof. Dr.--Bachmann-Björn
Univ.-Prof. Dr. Björn Bachmann, FEBO, FEBOS-CR
Priv.-Doz. Dr.--Schlereth-Simona
Priv.-Doz. Dr. Simona Schlereth, FEBO

Leitung KL-Labor
Ko-Leitung Poliklinik

Kontakt

Zentrum für Augenheilkunde
Uniklinik Köln
Gebäude 34, Erdgeschoss, Poliklinik
Kerpener Str. 62
50937 Köln

Patientenanfragen per Mail an simona.schlereth@uk-koeln.de

Ablauf der Terminvergabe

  1. Vorstellung im Keratokonuszentrum nach telefonischer Terminvergabe über das Ambulante Terminmanagement
    Telefon +49 221 478-4313.
  2. Dort: OP Indikation und Terminvereinbarung für die Operation über das Care und Case Management
    Telefon +49 221 478-78914 oder -78915
  3. Tag der OP: Anmeldung beim Keratokonuszentrum im Erdgeschoss. Dort werden Sie auf die anstehende OP vorbereitet. die Operation erfolgt in der ersten Etage des Laserzentrums (OP 5).