Augenprothetische Sprechstunde

Der Verlust eines Auges stellt für die betroffenen Patientiennen und Patienten eine große emotionale Belastungssituation dar und kann zu Ängsten, Stress, sozialen Problemen und einer insgesamt reduzierten Lebensqualität führen. Neben der funktionellen Behinderung und dem kosmetischen Aspekt spielen für unsere Patientinnen und Patienten auch Probleme bei der sozialen Interaktion und bei der Reintegration in den Alltag eine große Rolle. Zu all diesen Sorgen und Problemen kommt gegebenenfalls noch die Diagnose eines potentiell lebensbedrohlichen malignen Tumors hinzu.

Vor diesem Hintergrund benötigen Augenprothesenträger nicht nur eine rein augenprothetische Versorgung, wie dies in Deutschland aktuell Standard ist, sondern müssen in einem integrativen Gesamtkonzept unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse betreut werden. Unsere augenprothetische Spezialsprechstunde ist auf den Versorgungsbedarf dieser Patientinnen und Patienten ausgerichtet und schließt diese Versorgungslücken durch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Experten über die einzelnen Fachgrenzen hinaus.

Wir bieten eine ausführliche Beratung von Patienten und deren Familien, die Möglichkeit zur Teilnahme an klinischen Studien, eine Anbindung an Selbsthilfegruppen sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit. Darüber hinaus bietet die augenprothetische Sprechstunde state-of-the-art medikamentöse und chirurgische Behandlungsmöglichkeiten (einschließlich seltener Operationsverfahren) sowie Möglichkeiten der psycho-sozialen Rehabilitation.

Univ.-Prof. Dr. Dr.--Heindl-Ludwig
Univ.-Prof. Dr. Dr. Ludwig Heindl, M.D., Ph.D., M. Sc.

Leitung des Schwerpunkts für Ophthalmoonkologie und Ophthalmoplastische Chirurgie
Ärztliche Leitung der Poliklinik und des Augendiagnostischen Funktionslabors
Forschungskoordinator der Augenklinik


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Anmeldung

Anmeldung gesetzlich Versicherte

Uniklinik Köln
Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln
Gebäude 70, 5. Obergeschoss, Raum 5.080
Kerpener Straße 62
50937 Köln-Lindenthal

Lageplan

Telefon +49 221 478-42909 (Montag bis Donnerstag 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr, Freitag 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr)
Telefax +49 221 478-81350
E-Mail cio-augenklinik@uk-koeln.de

Anmeldung Privatpatienten und Selbstzahler

Uniklinik Köln
Praxis am Stadtwaldgürtel
Stadtwaldgürtel 32
50931 Köln

Lageplan

Sprechstunden: Donnerstag und Freitag 08:00 bis 14:00 Uhr
Telefon +49 221 478-84721 (Montag bis Donnerstag 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr, Freitag 08:00 Uhr bis 13:00 Uhr)
Telefax +49 221 478-84729
E-Mail mvz-stadtwaldguertel@uk-koeln.de

Anmeldung bildgebende Spezialuntersuchungen

Multimodales Imaging inklusive standardisierter Echographie

Ansprechpartner: Dr. Alexander C. Rokohl und Philomena A. Wawer Matos

Uniklinik Köln
Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln
Gebäude 70, 5. Obergeschoss, Raum 5.080
Kerpener Straße 62
50937 Köln-Lindenthal

Lageplan

Telefon +49 221 478-42909 (Montag bis Donnerstag 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr, Freitag 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr)
Telefax +49 221 478-81350
E-Mail cio-augenklinik@uk-koeln.de oder augenklinik-imaging@uk-koeln.de

Ansprechpartnerin für Studienangelegenheiten

Kamila Szparlo
Telefon +49 221 478-5862
Telefax +49 221 478-86466
E-Mail kamila.szparlo@uk-koeln.de

Leistungsangebot

  • Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei
    • Angeborenen und erworbenen Erkrankungen wie Anophthalmus, Mikrophthalmus, Nanophthalmus, Phthisis bulbi (Schrumpfung des Auges)
    • Entzündungen des anophthalmischen Sockets („Augenstumpfes“)
      • Dry Anophthalmic Socket Syndrome
      • Bakterieller Genese
      • Viraler Genese
      • Mykotischer Genese
      • Allergischer Genese
    • Prothesenassoziierten, ästhetisch-kosmetischen Problemen wie
      • Hängelid (Blepharoptosis)
      • Einwärts-/Auswärtsdrehung der Augenlider (En-/Ektropium)
      • Postenukleations- oder Posteviszerationssocketsyndrom inkl. Volumenmangel der Orbita
      • Narbenbildung nach vorheriger Chirurgie oder einem Trauma
    • Veränderungen des anophthalmischen Sockets und der Augenhöhle (Orbita) nach Enukleation oder Eviszeration wie zum Beispiel
      • Implantat-Extrusion (Hervortreten der implantierten Plombe)
      • Contracted socket (narbige Veränderungen des Augenstumpfes)
      • Orbitale Zysten, etc.
  • Check-Up des anophthalmischen Sockets
  • Check-Up des gesunden Auges inkl. Glaukomvorsorge
Diagnostische Verfahren
  • Standardisierte Anamnese und Screening-Fragebögen
  • Spaltlampenmikroskopische Untersuchung inkl. standardisierter Graduierung der Socketoberfläche
  • Nicht-invasive Messung von Bindehautentzündungen
  • Vitalfärbungen der Socket-Oberfläche
  • Konfokalmikroskopie der Socket-Oberfläche
  • Fotographische Befunddokumentation
  • Schirmertests
  • Klassische und nicht-invasive Messung der Tränenfilmaufrisszeit
  • Videoanalyse des Tränenfilms
  • Analyse der Meibomdrüsenmorphologie (Meibographie, Konfokalmikroskpie)
  • Messung der Tränenfilm-Osmolarität (TearLab)
  • Messung von Entzündungsfaktoren des Tränenfilms
  • Graduierung von Lidrandentzündungen
  • Beurteilung der Meibomdrüsenfunktion
  • Tränenwegsspülungen
  • Bindehautbiopsien mit feingeweblicher Untersuchung
  • Untersuchuchungen der Lidstellung und der Lidmotilität
  • Untersuchung der Prothesenmotilität
  • Quantifizierung des Orbitavolumens
  • Messungen der Sulcus und Fornixtiefe
  • Echografie
  • Radiologische Verfahren (Computertomografie, Magnetresonanztomografie, Röntgendarstellung)
  • Genetische Untersuchungen
  • Koordinations- und Bewegungs-Analyse nach dem Verlust eines Auges (in Zusammenarbeit mit der Bewegungsmedizin)
  • Check-Ups des gesunden Auges inklusive Gesichtsfelduntersuchung, Motilitätstestung, Funduskopie, sowie Augeninnendruckmessung und optische Kohärenztomografie des Sehnerven („Glaukomvorsorgeuntersuchung“), optische Kohärenztomografie der Makula
  • Screening auf psycho-soziale Belastungen
Therapeutische Verfahren

Konservative Therapie nach internationalen Leitlinien und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen:

  • Beratung zu Umgebungsanpassung, Ernährung, Medikamenten-Nebenwirkungen
  • Lidrandpflege
  • Tränenersatzmittel
  • Meibomdrüsensondierung
  • Anti-entzündliche Therapieverfahren (inkl. Ciclosporin A)
  • Kurz-, mittel- oder langfristiger Verschluss der Tränenwege (Punktum plugs)
  • Autologe Serumaugentropfen (Herstellung durch Transfusionsmedizin Uniklinik Köln)

Ophthalmoplastische und rekonstruktive Chirurgie nach internationalen Leitlinien und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen:

  • Enukleation und Eviszeration eines Auges, Exenteratio orbitae
  • Augensocketrekonstruktion mit Amnionmembran-, Mundschleimhaut- oder anderen Transplantaten
  • Umfassende Lidchirurgie zum Beispiel zur Stellungkorrektur
  • Auffüllung des Orbitavolumens durch Fettransplantation (Dermisfatgraft), Hyaluronsäure-Filler-Injektionen oder spezielle Orbitaimplantate
  • Entfernung von orbitalen Raumforderungen oder Fremdkörpern
  • Botox-Injektionen
  • Permanenter Tränenwegverschluss
Interdisziplinäre Kooperationspartner

Forschung

Der Verlust eines Auges ist für betroffene Patientinnen und Patienten ein lebensveränderndes Ereignis, das sowohl eine enorme physische als auch eine große psychologische und emotionale Belastungssituation darstellt. Vor diesem Hintergrund erscheint eine komplikationsarme und schnelle Rehabilitation dieser Patienten umso wichtiger. Die Basis der Rehabilitation bildet dabei die Anpassung einer optisch ansprechenden, maßgefertigten Augenprothese.

Übergeordnete Zielsetzung dieser Arbeitsgruppe ist es, das interdisziplinäre und integrative Versorgungskonzept durch Ophthalmologen, ophthalmo-plastische Chirurgen, Okularisten, Psychologen, Psychoonkologen, Therapeuten und Onkologen für diese Patienten zu optimieren. Die AG Augenprothetik schlägt dabei eine Brücke zwischen klinischer und laborexperimenteller Forschung und ermöglicht so translationale Forschungsprojekte.

Weiterführende Informationen zu unserer Forschung

AG Augenprothetik

Weitere Spezialisten

Philomena A. Wawer Matos
E-Mail philomena.wawer-matos@uk-koeln.de