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15.12.2014

Für längeres besseres Sehen: Drei Millionen Euro

DFG fördert neue Forschergruppe an Augenklinik

Gutes Sehen ist nur möglich, wenn die optische Achse des Auges transparent ist. Entzündungsreaktionen im Auge führen dagegen zum Beispiel durch pathologische Blut- und Lymphgefäßeinsprossung zum Transparenzverlust und zur Erblindung. Um solche fehlgesteuerten Prozesse und die daraus resultierenden Krankheiten zu erforschen, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nun eine neue Forschergruppe am Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln bewilligt.

Bei verschiedenen augenärztlichen „Volkskrankheiten“ wie dem trockenen Auge, der allergischen Bindehautentzündung und der altersbezogenen Makuladegeneration, aber auch bei Erkrankungen wie der Abstoßung nach Hornhauttransplantation, der Uveitis und bei Augentumoren kommt es zu fehlgesteuerten Entzündungsreaktionen (Inflammation). Viele dieser Erkrankungen kommen mit dem Alter – sie sind altersassoziiert. Auf Grund des demographischen Wandels werden sie in den nächsten Jahren immer häufiger auftreten.

Die jetzt neu von der DFG geförderte Forschergruppe (FOR 2240) zum Thema „Lymphangiogenesis and cellular immunity in inflammatory diseases of the eye“ am Zentrum für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln will daher mit grundlagenwissenschaftlichen Methoden die Ursachen dieser Entzündungsreaktionen besser verstehen und neue Therapieansätze entwickeln.

„Wir versuchen, durch Beeinflussung von pathologischen Blut- und Lymphgefäßen und von Makrophagen indirekte und schonende neue immunmodulierende Therapieansätze für unsere Patienten mit ganz verschiedenen Augenerkrankungen zu entwickeln“ sagt Prof. Dr. Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln und Sprecher der neuen Forschergruppe.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Aktivitäten der Forschergruppe um Prof. Cursiefen und den stellvertretenden Sprecher Prof. Dr. Thomas Langmann mit knapp drei Millionen Euro für die nächsten drei Jahre. Standortübergreifende Unterstützung erhalten die Augenforscher aus der Humangenetik und Hämatologie der Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg und dem Uveitiszentrum (Zentrum für entzündliche Augenkrankheiten) in Münster. So finden sich bundesweit Wissenschaftler aus den Forschungsschwerpunkten entzündliche Lymphangiogenese und entzündliche Makrophagen und Mikroglia zusammen.

Die Forschergruppe bemüht sich insbesondere um die Einbindung junger und weiblicher Wissenschaftler – sowie sogenannter Clinician-Scientists. Das sind Ärzte, die sich zu mindestens 50 Prozent ihrer Zeit der Forschung widmen und damit entscheidend sind für die Übertragung von Grundlagenerkenntnissen in die Klinik. Dazu wurden unter anderem zwei Rotationsstellen bewilligt, um jungen Augenärzten die Chance zu geben, in der neuen Forschergruppe mitzuarbeiten. Zudem sind drei Teilprojektleiter Nachwuchswissenschaftler.

„Die neu gegründete Forschergruppe passt hervorragend in die Forschungsschwerpunkte unseres Zentrums für Augenheilkunde und unserer Fakultät. Altersbezogene und entzündliche Erkrankungen sind hier seit langem ein Schwerpunkt. Wir sind ein internationales Zentrum für altersbezogene Augenerkrankungen wie Glaukom, Katarakt, Makuladegeneration, trockenes Auge und Hornhauterkrankungen“, so Prof. Cursiefen.

Das Zentrum gehört zu den drei größten Universitätsaugenkliniken in Deutschland und verfügt über ein Studienzentrum mit derzeit 17 laufenden klinischen Studien. Die Forschung am Zentrum wird neben der neuen DFG-Forschergruppe unter anderem auch durch weitere DFG-Anträge, zwei größere EU-Projekte und den Stiftungslehrstuhl für Experimentelle Immunologie des Auges von Professor Langmann unterstützt.

„Wir sind dem Dekan, dem Vorstand der Uniklinik und dem Rektorat extrem dankbar für die intensive Unterstützung im Rahmen des Begutachtungsprozesses. Nur dank dieser intensiven Unterstützung hat schlussendlich das Bewerberverfahren auch zum Erfolgt geführt“, so Prof. Cursiefen.

„Es ist unser Ziel, die jetzt neu zu gewinnenden Erkenntnisse so schnell wie möglich in die Klinik zu überführen. Wir hoffen, dass die DFG eine Verlängerungsphase der Forschergruppe bewilligen wird, um dann auch notwendige klinische Studien durchführen zu können“, erklärt Prof. Cursiefen abschließend.

Für Rückfragen:
Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: +49 221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de

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